Nun, da nicht nur der letzte Monat angebrochen ist, sondern auch eine Studiumsentscheidung ins Haus steht, dreht sich wie letztes Jahr um diese Zeit vieles um Ende und Anfang, Alpha und Omega. Immer noch suche ich nach der Antwort, was ich machen möchte, wo ich hingehöre und wer ich eigentlich bin. Es werden die ersten Pläne geschmiedet, was ich in Washington noch alles machen muss und wie, um Himmels Willen, ich meinen ganzen Kladderadatsch wieder nach Hause chauffiere. Doch neben all solchen Gedanken, gibt es die eine Erkenntnis, die mich wohl die nächsten Jahre begleiten wird.
Wenn es etwas gibt, das mich nicht mehr loslässt, ob Stunden, Tage oder Wochen, dann sind es Wörter und Sätze, gesprochen und gelesen. Bücher bereiten mir Freude, sind nächtliche Begleiter, die mich auch während der Schulzeit manchmal stundenlang wachhielten, mich auf Busfahrten begleiteten; ohne sie wäre ein Urlaub (und vielleicht ein Leben) nicht das Gleiche. Der Gedanke, dass eben diese nicht vom Himmel gefallen sind, sondern aus Phantasie entstanden, bereitet mir jedes Mal auf ein Neues Freude. In den letzten Tagen und Wochen häuften sich die Fragen, was ich mit der Zeit nach diesem Jahr anfangen möchte. Manche meiner Freunde wissen seit Kindertagen, was auf sie wartet: Ärzte, Sportler, Ingenieure, Freidenker, Vordenker, potentielle Bundeskanzlerinnen. Wie oft ich mir wünsche, solche Träume und Ziele zu haben. Aber meine Träume schauen anders aus, vielleicht einmal mit Hildegunst von Mythenmetz durch Buchhaim schlendern.
Mit der Zeit fing ich an, Wörter zu sammeln. Sätze, die Nachklang hatten und mich beschäftigen. Nun hier ein paar meiner Lieblinge für euch!
"Wäre es denn wirklich ein Gewinn..., ein Gewinn für den Menschen, wenn er unsterblich wäre, statt - wie bald! - zu vergehen und plötzlich dahinzumüssen? Wäre es ein Gewinn für ihn: nicht in der Zeit zu sein, sondern unvergänglich wie - vielleicht - ein Stein oder ein ferner Stern? Liegt nicht gerade in der Vergänglichkeit, und vor allem, im Wissen darum, seine ihn auszeichnende unvergleichbare Kraft?"
Walter Jens
"Denn nichts ist schwerer und nicht erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein."
Kurt Tucholsky
"Sind Sie jemals von der Erde gefallen?"
Maria Abramovic
"Nein, wissen Sie, es gibt ja innere Hilfsmechanismen. Mir hat der Wechsel von einer Kunst in die andere geholfen: das Zeichnen, aber komischerweise immer am meisten die Geige."
Armin Mueller-Stahl
"Es geht um die Frage, ob das Recht sich nach dem Zeitgeist richten darf oder nicht."
Ferdinand von Schirach
"Demut ist seine Sache nicht. Und auch der Blick ins eigene Seelenleben. Wer weiß, was dort lauern könnte."
Gabriele von Arnim
"Der Rest ist Schreiben. Der Rest ist Schweigen."
Facebook/ William Shakespeare
"Ostpreußen ist wie diese langen Brucknerschen Generalpausen, in denen nichts und eigentlich alles passiert. Auch bei Wagner findet die allergrößte Aufregung oft im Diminuendo oder in der Pause statt. Das ist ganz, ganz große Kunst. Es gibt Pausen, bei denen Ihnen die Haare vom Kopf fallen vor Spannung."
Christian Thielemann
"Owen, with his reliance from early age on myth and fable, each carrying the clarity of black and white, good and evil, inverts this pyramid. He starts with the moral - beauty lies within, be true to yourself, love conquers all - and tests them in a world colored by shades of grey. It's the sidekicks who help him navigate that eternal debate, as they often do for the heroes in their movies."
Ron Suskind
"Der Mann, der uns das Lesen lehrte."
SZ zum Tod Reich-Ranickis
"Kim schließt sein Heft, und steht auf, um mich zu verabschieden. Er fasst mich an den Händen, zieht mich an seinen runden Bauch und schaut mir lange tief in die Augen. Dann legt er seine Stirn an meine und sagt: "Sie sind ein großartiger Mensch. Ich bin gerne in Ihrer Zeit.' "
Nina Rehfeld über Kim Peek
"Es ist die Stille, die zählt, nicht der Applaus. Jeder kann Applaus haben. Aber die Stille vor und während des Spiels, das ist das Größte."
Vladimir Horowitz
"Es ist Zeit, dass jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die Deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen."
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
"Augsburg, Freibad an der Schwimmschulstraße, 31 Grad im Schatten. Ein
offenkundig blindes Pärchen gehobenen Alters schreitet, eines jeden
Schrittes wohl bedacht, durchs Becken. Sie zu ihm: »Schatz, hast du
gerade den großen Fisch gesehen?« Er zu ihr: »Liebling, das war kein
Fisch, das war ein Hai, lass uns schnell zurück zu unserer Jacht
schwimmen.«"
Andreas Grüneberg in der Zeit
"Es ist die größte, schönste Liebeserklärung an das Lesen und die Literatur, die zu haben ist."
Die Welt über 'Die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers
Andreas Grüneberg in der Zeit
"Es ist die größte, schönste Liebeserklärung an das Lesen und die Literatur, die zu haben ist."
Die Welt über 'Die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers
Illustration aus 'Die Stadt der träumenden Bücher' |
Wie immer nur liebste Grüße aus Lummerland,
Eure Antonia
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